Kostprobe: Hasan Özdemir Atembruch“ Gedichte – „Ein Gedicht ohne Metapher ist wie ein Haus ohne Katze“

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sagt der Ludwigshafener Dichter Hasan Özdemir, mit Zweitwohnsitz in einem Turm der historischen Stadtmauer von Freinsheim. Gerade hat er seinen 60. Geburtstag gefeiert. Mit 16 kam er aus der Türkei nach Deutschland. Und blieb. Und schrieb. Vorwiegend Gedichte, aber auch Prosa und Theaterstücke. Am Anfang in Türkisch, mit deutschen Fassungen, lange schon nur noch auf Deutsch. „Atembruch“ ist der Titel seines neuen, seines siebten Gedichtbandes. Atembruch, dieser Ausdruck erinnert an den Roman „Atemschaukel“ von Herta Müller über den Dichter Oskar Pastior. Und wie der hin und her schwingende Atem immer in Gefahr ist, unterbrochen zu werden, und wie das Auge beim Sterben bricht, so ist auch Hasan Özdemirs Titel eine Neuschöpfung, die dramatische Kipppunkte im Leben und in der Politik bezeichnet, an denen plötzlich alles in Frage steht, wie in Corona, wie bei den tödlichen Attacken auf Ausländer. Aber auch eine Anspielung auf das atemraubende Stocken im Alltag, wenn ein magischer Moment aufscheint und das Reale zur poetischen Metapher kristallisiert: „There is a Crack in Everything. Thats where the Light Gets in.“ Die gelebte, verbleibende, die ablaufende Zeit – es ist die Zeit, die den Dichter Hasan Özdemir zum Nachdenken anregt, es sind die Zeitläufe, deren Spuren er nachspürt. In Zyklen nähert er sich seinem großen Thema, dem Ort, der nach Jahren nun nicht mehr fremd, sondern vertrautes und geliebtes Zuhause geworden ist. In Zeit und Raum verortet er die Liebe in ihren Facetten des Zusammenfindens, Zusammenseins und der Trennung. In der Auseinandersetzung mit dem unausweichlichen Sterben und dem Tod, stockt dem Dichter nicht nur der Atem, er bricht ihm weg. Es sind nachdenkliche Zeilen, teils verzweifelte Gedanken, doch spricht immer wieder Zuversicht aus ihnen. Hasan Özdemir, Lyriker, Dramatiker und Erzähler, geboren in der Türkei, lebt in Freinsheim und in Ludwigshafen am Rhein. Er ist Initiator der Literarischen Lese Freinsheim. Hasan Özdemir geboren 1963 in Sorgun/Türkei, ist ein deutschsprachiger Lyriker und Erzähler und Dramatiker. Der Lyriker kam als Jugendlicher nach Deutschland und lebt seit 1979 in Ludwigshafen am Rhein und seit 2009 mit zweitem Wohnsitz in Freinsheim. An der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg studierte er Germanistik, Philosophie und Deutsch als Fremdsprachenphilologie. Der Autor zahlreicher Lyrikbände erhielt 1994 ein Stipendium des Schriftstellerhauses Stuttgart und 2002 den Förderpreis für Literatur der Pfalz. 2010 erhielt er den Theaterpreis des Dramenwettbewerbes „Begegnungen“ in Ludwigshafen. Seine Gedichte wurden ins Englische, Französische, Polnische, Russische und Italienische übersetzt. Seit 2009 ist er der Initiator der Literarischen Lese in Freinsheim. Bibliographie 1989 Was soll es sein (Gedichte); Anadolu Ekspres Verlag, Mannheim 1994 zur schwarzen nacht flüstere ich deinen namen (Gedichte); Verlag Hans Schiler, Berlin 1998 Das trockene Wasser (Gedichte); Verlag Hans Schiler, Berlin 2000 Vogeltreppe zum Tellerrand (Gedichte); Verlag Hans Schiler Berlin 2004 Windzweig (Gedichte); Verlag Hans Schiler, Berlin 2004 7 Gedichte; Verlag Peter Ludewig, München 2009 Die sichtbare Stadt (Prosa); Llux Verlag Ludwigshafen 2010 Der Proband (Theaterstück) 2011 Der Pianist und das Herzchen (Theaterstück) 2013 Geschälte Sätze (Gedichte); Verlag Hans Schiler, Berlin 2016 Türkenlouis´ neue Kleider (Theaterstück) 2023 Atembruch (Gedichte) Verlag Schiler und Mücke, Berlin Kunstprojekte 2004 Argonauten / Argonauts: Limitierte Auflage (Grimmling, Hultenreich, Klimek, Özdemir). Übersetzung ins Englische: Dr. Stan Johns, Neuseeland. Corvinus Presse Berlin 2007 Kopfgefäße. Von Angesicht zu Angesicht: Deutscher Kunstverlag, München, Berlin

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