Rudolf Scharping im Interview mit Alexander Marguier – „Niemand wartet auf deutsche Belehrungen“

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Cicero – Magazin für politische Kultur Der frühere SPD-Vorsitzende Rudolf Scharping warnt im Gespräch mit Alexander Marguier vor einer ineffizienten Klimapolitik und vor schädlichen Auswirkungen auf die deutsche Wettbewerbsfähigkeit. Wer seine Agenda mit der Brechstange durchsetzen wolle, zerstöre zudem Vertrauen und spalte die Gesellschaft. „Religiöser Eifer“ und „ideologische Verbohrtheit“ seien kein gutes Regierungskonzept. Inhalt Podcast: 6:00 "Mit meinen politischen Statements geht es darum, mitzuhelfen, dass wir in der Welt wahrgenommen werden, dass wir wirklich Vorbild sind, da, wo wir sein können, nämlich durch Innovation, durch Offenheit in den Technologien, durch wirksamen Schutz des Klimas und der natürlichen Lebensgrundlagen. Und das erreichen sie weder mit religiösem Eifer noch mit ideologischer Verbohrtheit." (Rudolf Scharping) 14:03 "Ich war im April bei der Shanghai Autoshow und es ist mir eins richtig eingebrannt, nämlich die Bemerkung, die fast alle dort gemacht haben: Mehr Forschung und Entwicklung in China und mehr China in unserer Forschung und Entwicklung. Das kann auch gar nicht anders sein, aber es muss uns trotzdem ein Anstoß sein." (Rudolf Scharping) 19:57 "Die großen Mächte auf der Erde müssen alle zusammenarbeiten. Die großen Wirtschaftsräume, die großen militärischen, politischen und sonstigen Mächte müssen zusammenarbeiten angesichts der globalen Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen. (…) Ohne diese Zusammenarbeit werden wir zukunftsfähige Ergebnisse nicht erzielen." (Rudolf Scharping) 22:11 "Wir müssen die Potenziale der Zusammenarbeit und den Umgang im Wettbewerb so organisieren, dass die Konflikte, die wir miteinander haben, nicht ich sage es mal umgangssprachlich nicht außer Rand und Band geraten. Wir dürfen wegen unterschiedlicher Systeme, unterschiedlicher ideologischer Vorstellungen, unterschiedlicher Ideen von der Würde des Einzelnen und seinen Rechten. Wir dürfen die Welt deswegen nicht ins Chaos stürzen." (Rudolf Scharping) 23:24 "Meine Erfahrung ist mit einem erhobenen Zeigefinger Überzeugen Sie niemand. Und ob ich jetzt in China unterwegs bin oder in bestimmten Teilen Afrikas oder sonst irgendwo, ich treffe niemanden, der auf irgendeine deutsche Belehrung, irgendeine deutsche Vorschrift oder irgendetwas wartet, was wir hier alles für wichtig und richtig halten." (Rudolf Scharping) 31:09 "Aber Europa selbst hat das Potenzial, hat die kulturellen, politischen Traditionen, die historischen Erfahrungen, um sich als eigenständige Kraft auf der Welt aufzustellen." (Rudolf Scharping) 34:12 "Die russische Aggression hat die europäische Sicherheitsarchitektur nicht erschüttert. Sie hat das Potenzial, sie zu festigen in einer Weise, die der Aggressor nie gedacht hätte." (Rudolf Scharping) 39:41 "Aber Europa selbst hat das Potenzial, hat die kulturellen, politischen Traditionen, die historischen Erfahrungen, um sich als eigenständige Kraft auf der Welt aufzustellen." (Rudolf Scharping) 40:42 "Sie müssen in der Lage sein, mit manchmal ganz üblen Gestalten, mit denen Sie privat nie etwas zu tun haben wollen, in der Politik zu reden, um irgendein vernünftiges Ergebnis im Sinne friedlicher, ziviler, besserer Entwicklung herbeizuführen." (Rudolf Scharping)

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