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Was gibt dir Hoffnung? Melina Borčak und Genozid
Sie spricht von „deutscher Erinnerungskultur am Limit“, erklärt, warum der Genozid in ihrer Heimat Bosnien keine Rolle in unseren Geschichtsbüchern spielt – und warum Medien ein echtes Problem mit Fehlerkultur haben: Die Journalistin und Filmemacherin Melina Borčak arbeitet seit Jahren an Themen, die sie nerven. Das sagt sie selbst und meint damit antimuslimischen Rassismus und Genozid, Tierschutz, Feminismus und Medienkritik. Für die kontinuierliche Auseinandersetzung unter anderem mit Kriegsverbrechen habe sie eigentlich keine Kraft mehr, erklärt sie, aber diese Arbeit sei wie ein Zwang. Denn immer wieder erlebe sie Sachen – Geschichtsrevisionismus, Genozidleugnung –, die sie nicht ignorieren könne. Und um daran nicht kaputt zu gehen, hat Melina Borčak für die Zukunft neue Pläne. In dieser Folge von GANZSCHÖNLAUT erzählt sie unter anderem von ihrem Netzwerk Perspective Collective und einer neuen Generation, die ihr die Hoffnung gibt, dass sich einige Dinge vielleicht doch strukturell ändern. Sie berichtet zudem sehr eindrücklich von Kriegsverbrechen und dem Genozid insbesondere an bosnischen Muslim*innen in der Neunzigerjahren – die Zeit ihrer Kindheit. 1990 wird Melina Borčak in Bosnien geboren und flieht unter anderem mit ihrer Mutter und Schwester 1992 vor dem Völkermord. Sie wächst für einige Jahre in Nordrhein-Westfalen auf, bevor sie und ihre Familie mit dem offiziellen Kriegsende nach Bosnien zurück müssen. „Ein Albtraum“, erinnert sie sich. In diesem Gespräch macht sie klar, warum die Vergegenwärtigung der Geschichte hochaktuell ist: „Rechtsextreme Terroristen von El Paso über Utoya, Halle und München bis Christchurch sind inspiriert von serbischem Nationalismus und dem Genozid.“ GANZSCHÖNLAUT: der Veto Podcast mit unseren Hosts Ninia LaGrande und Stephan Anpalagan. Wir stellen Menschen vor, die für Veränderung etwas riskieren. Alle zwei Wochen neu. Noch mehr Geschichten über Aktivmus findest du auf veto-mag.de. Wenn du Fragen, Anmerkungen und Wünsche hast, dann schreib uns: redaktion@veto-mag.de TRIGGERWARNUNG In dieser Folge geht es um Krieg und Kriegsverbrechen. Wenn dich die expliziten Schilderungen von Melina Borčak triggern könnten, dann überspringe am besten folgende Stelle im Podcast vollständig: 20:45 bis 27:40. Und skippe auch bitte andere Stellen, die das Thema streifen, wenn du merkst, dass sie dich belasten. TRANSPARENZ Im Interview sprechen wir über eine Episode des Podcasts „Halbe Katoffel“ von Frank Joung, ihr Interview im Format „Kopftuchmädchen fragt“ mit Dalal Mahra, den Arte-Tracks-Beitrag ab Minute 25:24 und die Folge des Neo Magazin Royale vom 17. Februar 2023, an der Melina Borčak mitgearbeitet hat. Außerdem verweisen wir auf einen ihrer Artikel in der taz. Wenn du Melina Borčaks Arbeit weiter verfolgen willst, folge ihr zum Beispiel auf Instagram. Die Folge mit Melina Borčak wurde am 26. Juni 2023 aufgezeichnet. URHEBERRECHT Im Intro des Podcasts zitieren wir: Enissa Amani, aus: „Rebels. Ich rebelliere also bin ich“; Folge 2: „Die Macht der Comedy“ vom 13. Dezember 2022, ARD Kultur, Timecode: 00:11:26 Anja Reschke, aus: „Panorama“, Beitrag