Andreas Schairer über die Finanzaffäre bei der Parkinson Vereinigung

1 Views· 09/27/23
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Eine Katastrophe, wenn die die eigene Organisation in der Zeitung steht. Zumindest, wenn es um eine Finanzaffäre geht. Rund 14 000 Mitglieder zählt die Deutsche Parkinson-Vereinigung, es sind von der Krankheit Betroffene, deren Angehörige und Spenderinnen und Spender. Einer von ihnen: Andreas Schairer vom Regionalverband Stuttgart (seit neun Jahren Parkinson-Patient). Im Gespräch mit Jörg Schumacher (selber Krisenkommunikator) spricht er offen über das tiefe Tal, in das die Organisation nach der Veröffentlichung fiel. Denn die Vorwürfe wiegen schwer: 1,8 Millionen Euro soll der Geschäftsführer abgezweigt haben, teilweise in bar abgehoben. Aber auch Erbschaften und Geld für Forschungszwecke waren nicht sicher. Laut einem Recherche-Netzwerk von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR geht es um mutmaßlich hinterzogene Erbschaften, unerklärliche Überweisungen, Barabhebungen und verschwundene Dokumente. Andreas Schairer: „Da bleibt einem erstmal die Spucke weg!“ Die Details sind ungeheuerlich: Laut Medien soll der Geschäftsführer das Geld auf ein geheimes Konto geschafft und von dort auch regelmäßig wieder abgehoben haben. Angeblich ausschließlich von ihm unterschriebene Auszahlungsquittungen belegen nach Ansicht der internen Ermittler, dass er sich insgesamt 540 000 Euro von diesem Konto bar hat auszahlen lassen. Es gebe keinerlei Anhaltspunkte, dass dieses Geld für die Zwecke der Parkinson-Vereinigung verwendet worden sei. Andreas Schairer glaubt: „Was wir bisher herausgefunden haben, ist möglicherweise nur die Spitze des Eisbergs.“ Für den Verein sind die Vorwürfe eine Katastrophe. Die Mitglieder unterstützen mit ihren Beiträgen lebensnahe Forschung, die Patienten zugutekommen soll, die jetzt schon an der Krankheit leiden, sie suchen Rat und Hilfe, wie sie nach der Diagnose leben sollen, organisiert in über 300 Regionalgruppen. Morbus Parkinson lässt das Nervensystem kollabieren und ist bisher unheilbar. Auch das Vertrauen der Spender und Spenderinnen ist angeschlagen. Aber der Verein hat eine ganze Reihe von Maßnahmen beschlossen und will sie in naher Zukunft umsetzen. Für Andreas Schairer die größte Herausforderung: „Wir müssen uns das Vertrauen erst wieder erwerben!“

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