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Johann Georg Hamann: Gibt es Denken ohne Sprache?
Johann Georg Hamann (1730-1788) war ein Freund und zugleich ein prominienter Kritiker des großen Erkenntnistheoretikers Immanuel Kant. In dieser Folge kommen Peter und Manuel auf diesen eigenwilligen und kreativen Denker zu sprechen – und sie zeichnen nach, wie Hamann das scheinbar lupenreine Denken Kants der «Unreinheit» überführt. Dazu legt Hamann seinen Finger vor allem auf die sprachliche Bedingtheit allen Denkens – und macht klar, dass auch Kant seine Begriffe nur mit Mitteln der Sprache reinigen kann. Sprache aber ist immer schon «verunreinigt», sie ist voller Geschichte, Metaphern, Veränderungen, Abhängigkeiten, Bedeutungsverschiebungen usw. Diese Kritik spitzt Hamann zu, wenn er von Kant als der «Vernunft in Königsberg» spricht: Auch die von Kant explizierte «reine Vernunft» ist letztlich nur seine Vernunft, nur eine ganz lokalisierte, kontingente, subjektive Größe. Hamann vertritt dagegen eine deutlich bescheidenere und sicher auch weniger durchsetzungsstarke Erkenntistheorie. Sie ist inspiriert von seiner christlichen Glaubenserfahrung, namentlich von der Einsicht, dass auch über Gott nicht in absoluten, allgemeingültigen Begriffen gesprochen werden kann…