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#748: Was wir überlebten und nicht vergessen sollten.
Eindrücke aus dem Gefängnis DDR Tobias Mitter: Einen wunderschönen guten Morgen Herr Prof. Dr. Mühlfriedel und Bert. Es soll die letzte Folge unserer dreier Serie zur aktuellen Situation in Russland sein. DDR (Deutsche Demokratische Republik). Die Partei wachte über die Menschen in der DDR. Das Leben eigenständig und frei zu führen, war oft kaum möglich. Im Kindergarten wurde bereits den Kleinen die Ideologie des Sozialismus eingeimpft, der Arbeitsplatz wurde einem zugewiesen und auch die Wohnung. Was war daran demokratisch Herr Prof. Mühlfriedel? Bernd Mühlfriedel: Nichts! Das war reiner Etikettenschwindel auf höchster Ebene.<br /> Das altgriechische Wort demos bedeutet Volk und kratos Kraft oder Herrschaft. In der DDR herrschte aber nicht das ganze Volk, sondern nur ein Teil davon: dieser war in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der SED, oder in mit ihr eng verbundenen Gruppen und Institutionen organisiert. Wer nicht Teil dieses Systems war, der war raus und hatte praktisch keinerlei Macht. Das politische System in der DDR war eine Parteidiktatur, keine Demokratie. Tobias Mitter: Bert wie siehst Du das? Was bedeutet für dich Demokratie und war das in der DDR gegeben? Berthold Schadek: Man hat die Menschen damals für dumm verkauft. Menschen die es beobachtet haben, konnten es deutlich wahrnehmen. Das war keine Herrschaft des Volkes, es war eine Überwachung und Beherrschung. Heute ist das viel schwieriger. Die Menschen bekommen Legenden präsentiert. Tobias Mitter: Welche Eindrücke sind Ihnen haften geblieben aus den Zeiten der DDR Herr Prof. Mühlfriedel? Bernd Mühlfriedel:<br /> Ich war als Teenager in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts mehrmals in der DDR – sowohl in Sachsen bei Verwandten als auch in Ost-Berlin. Der stärkste Eindruck, der mir haften geblieben ist, war, dass die DDR ein Land ohne Farbe war. Alles wirkte auf seltsame Weise grau und ausgebleicht – die Häuser, die Natur, die Kleidung, die Möbel, ja selbst die Gesichter der meisten Menschen wirkten auf mich müde und schwer, nicht frisch oder gesund. Hinzu kam die große Kluft zwischen dem Verhalten im öffentlichen und im privaten Raum. Während man sich in der Öffentlichkeit eher still und regelkonform verhielt, wurde zu Hause kein Blatt vor den Mund genommen. Man sah Westfernsehen, hörte aus Westdeutschland eingeschmuggelte Schallplatten und versuchte die Westverwandtschaft durch hervorragende selbst gebackene Kuchen und auf dem Schwarzmarkt zusammengesammeltes Pils der Marke “Wernesgrüner” zu beeindrucken. Im Konsum- oder HO-Laden gab es aber weder das eine noch das andere. Da wurden die Volksgenossen mit minderwertigen Waren aus volkseigener Produktion nach Fünfjahresplan abgespeist. Letztlich war die vermeintliche Erfolgsgeschichte der DDR eine riesengroße Lüge! Das passende Zitat von Solschenizyn über diese Zeit habe ich ja in meinem letzten Podcast schon erwähnt. Tobias Mitter: Bert ist es für dich denkbar, dass wir das noch einmal erleben könnten? Berthold Schadek: Leider ja und das bedrückt mich sehr. Es gibt genug Propaganden die meinen, dass unser freiheitliches System verbesserungswürdig ist. Das ist es zwar in der Tat aber nicht in jeglicher sozialistischen Form. Dieses hat nie funktioniert und ist immer gescheitert. Tobias Mitter: Wenn sie sich die Zukunft für Deutschland und Europa wünschen könnten, wie sähe diese aus? Bernd Mühlfriedel: Frei, stark, einig, demokratisch und friedlich. Im Detail lässt sich an der EU einiges kritisieren, aber man darf nicht vergessen: die Idee der europäischen Verständigung und Einigung, die dann in die EU mündete, hat dazu geführt, dass wir in Europa die längste Friedensperiode erleben durften, die wir je hatten. Nur durch ein autokratisches, nicht demokratisches System ist dieser Frieden zerstört worden, aber eben nicht auf dem Gebiet der EU! Ist man a
