Die Comediènne, die Männern mit ihrer Brust Angst einjagt

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Dialogplatz
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Lea Whitcher ist Schauspielerin und Kabarettistin. Eigentlich ist das, was sie macht, aber schwer in eine Schublade zu stecken. Sie parodiert im Duo «9voltnelly» gemeinsam mit Jane Mumford die erfundenen Whiskey-Sisters aus Texas, nimmt in «Mama love» ihr eigenes Mutterbild auf die Schippe und zwischendurch spielt sie eine Beamtin in einem Schweizer Film. Im Podcast «Dialogplatz» spricht die 35-jährige Frau über ihre Jugend in Winterthur. Sie sei kein Klassenclown gewesen, eher eine Art «Hippi-Freak» mit Kleidern vom Afro-Markt, die nicht wirklich neben die Ärztetöchter an der Kantonschule Rychenberg passen wollte. Mittlerweile lebt Whitcher in Zürich, wo sie sogar im Elternsein einen grossen Leistungsdruck wahrnimmt. «Und ich ging teilweise im Pijama auf den Spielplatz.» Das sei in Winterthur wahrscheinlich entspannter, sagt Whitcher. Provokation und Meta-EbeneWhitcher provoziert gern auf der Comedy-Bühne. Bei einem ihrer Lieblingsthemen, der Gleichstellung, stösst sie so manchen Mann vor den Kopf. Auf ihrem Plakat strömt Milch aus einem herzförmigen Nippel ihrer nackten Brust. «Das macht den Leuten Angst», so Whitcher.Trotzdem hat sie selbst gesetzte Grenzen. Kulturwitze versuche sie so wenig wie möglich zu machen. Wegen dem Credo, nicht nach unten zu treten. Ihre Parodie der Whiskey-Sisters aus Texas sei ein Grenzfall, bei dem sie ihr Prinzip etwas dehne. Dort sei es jedoch mehr das klischierte Bild, das man von den «Rednecks» habe, über das sie sich lustig mache. Das Risiko, das jemand im Publikum diese Meta-Ebene nicht verstehe, müsse sie eingehen. Im Podcast «Dialogplatz» spricht Lea Whitcher auch über Selbstzweifel, die sie als Mutter entwickelte und warum sie diese zum Stück «Mama Love» inspirierten. Whitcher glaubt, das Gerücht, Frauen seien nicht witzig, komme  daher, dass es Teil der Komik sei, sich auf der Bühne als «Looser» darzustellen. «Wenn eine Frau aber eine gesellschaftliche Verliererin ist, dann ist potenziell ein Kind bedroht.»Feminismus, Fürsorge und Gleichstellung sind Lea Whitcher auch abseits des Comedy ein Anliegen. Deshalb lancierte sie die «Care City», unter dessen Namen Projekte gestartet werden sollen, die Pflegetätigkeiten einen grösseren gesellschaftlichen Stellenwert einräumen. «Ich bin ganz klar eine Idealistin», sagt Whitcher.Welches Thema wann besprochen wird:01:07 Ein Witz von Lea Whitcher (nicht ihr Lieblingswitz)11: 22 Über was macht sie keine Witze (oder eben doch)15:15 Lea Whitchers Schulzeit im Rychenberg19:25 Mundart oder Englisch, welche Sprache ist lustiger?23:15 Perfektionistische Eltern in Zürich26:15 Drei Tage ohne Essen und Zelt im Wald30:28 Vorstellung und die Realität der Mutterschaft37:19 Warum heisst es, Frauen seien nicht lustig?42:55 Was bedeutet feministische Mutterschaft?

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