Moralische Kritik: Die Kirche verspielt ihre Glaubwürdigkeit (Teil 1)

0 Views· 09/27/23
Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast
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Die blutige Geschichte der Kirchen, ihre Chronik der Gewalt und Diskriminierung unterläuft die Glaubwürdigkeit ihres Glaubens: Manuel und Stephan können über diese Form der moralischen Kritik am Christentum nicht sprechen, ohne auch die aktuellen Enthüllungen um Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche zu thematisieren. Die Infragestellung des christlichen Glaubens durch die Vergehen der Kirche verbindet sich gegenwärtig unweigerlich mit der aktuellen Studie zu den grassierenden Fällen sexuellen Missbrauchs in der Schweizer katholischen Kirche. Manuel und Stephan wenden sich dieser traurigen Realität zu und entfalten die daraus erwachsende Anfrage nicht nur an die Institution, sondern an den christlichen Glauben überhaupt. Keiner hat diese Kritik am christlichen Glauben pointierter und zugleich ausführlicher vorgebracht wie der deutsche Historiker und Religionskritiker Karlheinz Deschner (1924-2014): Den grössten Teil seiner Lebenszeit hat er unermüdlich an seiner 10-bändigen «Kriminalgeschichte des Christentums» gearbeitet, die es schliesslich auf 6'000 Seiten und 100'000 Quellenverweise bringt – und die in ungeschönter Klarheit (und manchmal auch in reichlich verbittertem Ton) die Fehlleistungen und Schandtaten der Kirche durch die Jahrhunderte vor Augen malt. Um die Wucht seiner Kritik am Christentum zu erfassen, sei hier ein zugespitzter Abschnitt aus seinem Werk zitiert: «Wo sonst noch gibt es diese atemverschlagende Mischung von Wolfsgeheul und Friedensschalmei, Weihnachtsbotschaft und Scheiterhaufen, von Heiligenlegende und Henkersgeschichte! Wo sonst dies allumfassende Liebespalaver und den praktisch allesverschlingenden Haß! Wo sonst eine Religion, die aus Liebe tötet, aus Liebe foltert, aus Liebe raubt, erpreßt, entehrt, verteufelt und verdammt! Es wurde die große, die weltbeglückende Praxis des Christentums, die grassierende Pest der Jahrtausende. Mit einem Wort: Das Christentum wurde der Antichrist. Jener Teufel, den es an die Wand malte: er war es selber! Jenes Böse, das es zu bekämpfen vorgab: es war es selber! Jene Hölle, mit der es drohte: sie war es selbst! […] Seit Konstantin wurden Heuchelei und Gewalt die Kennzeichen der Kirchengeschichte, wurde Massenmord zur Praxis einer Religion. Einen zu töten war strikt verboten, Tausende umzubringen ein gottgefälliges Werk. Das Ganze heißt nicht Geisteskrankheit, das Ganze heißt Christentum.» Bevor Stephan und Manuel auf verschiedene Strategien eingehen, diesem Einwand gegen den Glauben zu begegnen, wollen sie der Kritik in dieser Folge das nötige Gewicht geben. Hinweis: Im «Stammtisch» hat Felix Reich mit Veronika Jehle über die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche gesprochen: https://www.reflab.ch/veronika....-jehle-ueber-die-kri

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