Schluss mit Kükentöten: Bald essen wir Eier mit gutem Gewissen?

0 Views· 09/07/23
Einstein
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Jedes Jahr werden Millionen von männlichen Küken in der Legehennen-Industrie getötet, weil sie für die Eier-Produktion nutzlos sind. Auch in der Bio-Produktion. «Einstein» taucht ein in das Leben der Legehennen und zeigt, wie künftig das Kükentöten verhindert werden kann. Wir essen immer mehr Eier – im Durchschnitt sind es heute rund 194 pro Jahr. Das hat seinen Preis: Hochleistungs-Legehennen sind heute so gezüchtet, dass sie täglich ein Ei legen. Für die männlichen Tiere dieser Zucht gibt es keine Verwendung, sie werden als Eintages-Küken getötet. Pro Jahr werden so in der Schweiz über 2 Mio. Küken vergast. Bis heute betrifft das auch die Küken von Bio-Eiern. In Deutschland ist diese Praxis seit einem Jahr verboten, nun soll das Kükentöten auch in der Schweiz ein Ende haben. Konventionelle Produzenten haben sich für die Geschlechtsbestimmung im Ei entschieden. Bio Suisse verbietet das und setzt auf sogenannte Zweinutzungshühner. Bis 2026 sollen in der Bioproduktion keine Küken mehr getötet werden. Das Zweinutzungshuhn – die Zukunft? Früher war es selbstverständlich, dass Eier und Fleisch vom selben Huhn stammen. Weil aber der Konsum so stark angestiegen ist, gibt es heute Hühner zum Eierlegen oder solche zur Mast, die man als Poulet essen kann. Das Zweinutzungshuhn hingegen ist eine Rasse, die für beides taugt. Aber dieser Legehennentyp ist kommerziell gesehen im Nachteil: Das Huhn legt weniger Eier und der Hahn setzt auch weniger Fleisch an. «Einstein» begleitet Zweinutzungshühner von der Geburt bis hin zur Schlachtung und will wissen: Was heisst das für die Bauern? Welche Hürden müssen sie bei dieser Umstellung überwinden? Futter optimal nutzen Sind solche Zweinutzungshühner wirtschaftlich und ökologisch? Diese Frage beschäftigt auch die Wissenschaft. Forschende vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau ( FIBL) untersuchen, wie gut Hühner Gras im Freien verwerten und ob mit geeigneter Nahrung im Freien, teure herkömmliche Futterrationen reduziert werden können. Kann man die ökonomischen Nachteile, die das Tier hat, mit der geeigneten Nahrung kompensieren? Für ein besseres Leben der Legehennen weltweit Beim Verbot des Kükentötens gehört die Schweiz nicht zu den Ersten. Doch was Forschung an Legehennen anbelangt, ist die Schweiz ganz vorne mit dabei. Hierzulande wurde die Käfighaltung bereits 1991 abgeschafft, während weltweit noch 80 Prozent der Legehennen in kleinen Käfigen lebt. Der Tierschutzforscher Mike Toscano der Universität Bern will in einem grossen Forschungsprojekt dazu beitragen, gesündere und robustere Legehennen für die käfigfreie Haltung zu züchten. Trendhaustier Huhn Reto Giacometti ist Nutztierwissenschaftler an der ETH-Zürich. Hobby und Leidenschaft seit seiner Kindheit: Rassenhühner züchten und halten – und sich in Ausstellungen mit anderen Züchterinnen messen. Der Trend, dass heute wieder deutlich mehr Menschen Hühner als Haustier im eigenen Garten wollen, freut den 27-Jährigen sehr. Aber Giacometti stellt klar: Wer will, dass es Hühnern gut geht, sollte bei aller Freude den Aufwand und die Mühen nicht unterschätzen.

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