Todesstrafe für einen Karnevalisten: Franz Raveaux und die Revolution

0 Views· 09/16/23
True Crime.Köln
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Wahre Verbrechen und spannende Kriminalfälle aus Köln und Umgebung Manchmal ist der Weg vom Volkshelden zum Hochverräter ein ganz kurzer. Das musste auch der Politiker und Karnevalist Franz Raveaux erleben. Im Sommer 1851 wurde er zum Tode verurteilt. Weil er sich im belgischen Exil befand, wurde er „nur“ symbolisch auf dem Alter Markt hingerichtet – ein recht einzigartiger Vorgang in der Kölner Justizgeschichte. Zusammen mit dem ehemaligen Chef des Kölnischen Stadtmuseums, Mario Kramp, macht die Podcast-Reihe des Kölner Stadt-Anzeiger „True Crime Köln“ eine spannende Zeitreise 175 Jahre zurück ins Jahr der bürgerlichen Revolution. Köln „mit einer fast modernen Gesellschaft“, so Kramp, war ein Zentrum der politischen Debatten über die Zukunft eines möglichst demokratischen Deutschlands. Revolutionäre wie Franz Raveaux stritten auf der Straße, im Stadtrat, im Parlament, aber auch auf dem Schlachtfeld für Gerechtigkeit und sozialen Fortschritt. „Erfolgreich gescheitert“ sei die demokratische Revolution in Köln und in Deutschland, resümiert Historiker Kramp – „ein schöner Begriff, auf den man sich einlassen kann“. Der 1810 geborene Franz Raveaux war eine schillernde Figur. Seine Popularität verdankte er dem Karneval, wo er als gesellschaftskritischer Büttenredner und als Präsident der „Allgemeinen Carnevalsgesellschaft“ aktiv war. Raveaux wurde ein politischer Führer in der demokratischen Bewegung und zog 1848 als Volksvertreter ins Parlament in der Frankfurter Paulskirche ein. Karneval und Politik – das gehörte in Köln schon immer eng zusammen. Die Aufbruchstimmung währte nur kurz. Die preußische Obrigkeit und ihr Militär erstickten alle Hoffnungen auf Demokratie und mehr Freiheit mit Gewalt. Köln ist die einzige größere Stadt in Europa, in der es während der Revolutionsjahre keine Toten gab. Auch in Köln waren in Erwartung des preußischen Militärs Barrikaden errichtet worden. Doch irgendwann waren die Kämpfer auf den Barrikaden das Warten leid und entschlossen sich in die Kneipen der Stadt zu gehen. Als dann die Preußen tatsächlich am nächsten Morgen anrückten, waren die Barrikaden verwaist. Das Militär musste sie nur noch wegräumen. Mehr Infos zu dem Programm "Die alten Barrikaden - Revolution zum Mitsingen", unter anderem mit Mario Kramp, am 22.10. im Gaffel am Dom in der Kölner Innenstadt, in dem in dieser Podcast-Folge hingewiesen wird, findet man auf den Seiten des Kölner Krätzjer Festes im Netz unter www.koelnerkraetzjerfest.de. Tickets für 11 Euro gibt es unter kraetzjerfest.ticket.io

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