Wofür stehst du? Micha Fritz und Viva con Agua

Wenn Micha Fritz eins über sich sagt, dann, dass er sich auf keinen Fall zu ernst nehmen will. Dazu habe er sich selbst geraten. Wenn Micha Fritz eins über sich sagt, dann, dass er sich auf keinen Fall zu ernst nehmen will. Dazu habe er sich selbst geraten, denn: „Wenn man sich den ganzen Tag wichtig nimmt, ist das anstrengend. Für einen selbst und für die anderen umso mehr.“ Immer wieder betont er dabei, dass gerade sein Job ihn demütig und dankbar mache – und wahrscheinlich ist er genau deshalb ein grundsympathischer Mensch: Er überhöht die eigene Rolle und das eigene Wirken nicht, obwohl er einiges im Leben erreicht hat. Als Mitgründer des Social Business Viva con Agua versteht sich Micha Fritz heute als Orchestrator und Service Provider des Unternehmens, das sich selbst als All-Profit-Organisation bezeichnet. Die Menschen dahinter verkaufen nicht nur Trinkwasser in Flaschen, um mit dem Erlös andernorts Zugänge zu genau dieser lebensnotwendigen Ressource zu schaffen. Viva con Agua hält auch die Goldeimer GmbH, die sich für eine „nachhaltige Sanitärwende einsetzt“. Außerdem eröffnet das Unternehmen im November ein Hotel in Hamburg. Und bereits 2021 ging ein Gasthaus in Südafrika an den Start. Höher, schneller, weiter – das scheint die Bilanz dieser Erfolgsgeschichte zu sein. Im Gespräch mit Ninia LaGrande blickt Micha Fritz in dieser Folge von GANZSCHÖNLAUT zurück auf die Anfänge und sucht nach den Werten, die Viva con Agua bis heute prägen. Dazu gehört die enge Verbindung zum Hamburger Fußballklub FC St. Pauli und Benjamin Adrion, der die Idee einst hatte. Wenn Micha also gleich zu Beginn immer mal wieder von „Benni“ spricht, wisst ihr, wer gemeint ist. Und es geht um Verantwortung und Kritik, um White Saviorism und Michas Haltung zu Dingen, die er mit heutigem Wissen nicht mehr machen würde. Außerdem erklärt er, was er unter Konzeptionsaktivismus versteht und wie es in nur 90 Sekunden gelingen kann, andere Menschen für ein persönliches Herzensthema zu begeistern. GANZSCHÖNLAUT: der Veto Podcast mit unseren Hosts Ninia LaGrande und Stephan Anpalagan. Wir stellen Menschen vor, die für Veränderung etwas riskieren. Alle zwei Wochen neu. Noch mehr Geschichten über Aktivmus findest du auf veto-mag.de. Wenn du Fragen, Anmerkungen und Wünsche hast, dann schreib uns: redaktion@veto-mag.de TRANSPARENZ Micha Fritz geht im Podcast unter anderem auf die Kritik von Jan Böhmermann am Unternehmen Viva con Agua ein. Außerdem geht es um die Dokumentation BLU UGA und das von ihm so genannte 365-Grad-Projekt Viva Alpagua. Aufmerksam macht Micha Fritz zum Ende des Podcasts zudem auf für ihn wichtige, inspirierende Menschen und Projekte, die Unterstützung erfahren sollten. Dazu gehören für Dominik Bloh, über dessen Initiative GoBanyo wir im Veto Magazin bereits berichtet haben und der ebenso im Viva con Agua Podcast Viva la Social zu Gast war. Außerdem schlägt Micha auf die Trommel für Goldeimer. Wegen eines technischen Problems mussten wir in dieser Kategorie einen Schnitt machen, weswegen zwei Initiativen noch genannt werden sollen, die in der Aufnahme leider nicht zu hören sind: Die App Hyli, die es ermöglicht, den eigenen zu Tod zu organisieren, um Angehörige zu entlasten. U