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Zeitenwende für die Diplomatie? Was feministische Außenpolitik erreichen will
Kristina Lunz über feministische Außenpolitik Schweden war 2014 eines der ersten Länder, die den Begriff "feministische Außenpolitik" einführten. Die Außenministerin Margot Wallström brachte das Konzept damals in die Politik. Auch wenn die neue rechtsgerichtete Regierung Schwedens das Konzept im Oktober gekippt hat, sprechen sich mittlerweile einige Länder für eine feministische Außenpolitik aus, darunter Deutschland, Kanada, Frankreich, Spanien oder Chile. Feministische Außenpolitik hat viele Facetten. Unter anderem zielt sie darauf ab, Menschenrechte für Frauen und Mädchen auf globaler Ebene zu stärken. Zudem will sie Frauen verstärkt an Konfliktlösungen und Friedensprozessen beteiligen und ihnen eine Teilnahme an wirtschaftlicher, sozialer und ökonomischer Entwicklung ermöglichen. Auf anderen Ebenen setzt sie sich gegen geschlechtsspezifische und sexuelle Gewalt ein. Staatsgeld soll nicht ins Militär fließen, sondern Frauen oder politischen Minderheiten zugutekommen. Die feministische Außenpolitik konzentriert sich daher nicht nur auf Frauen, sondern auch auf Menschen aus der LGBTQI-Community und dem globalen Süden. Paradigmenwechsel gefordert Bisher ist Außenpolitik noch patriarchal geprägt, sagt Kristina Lunz im Podcast-Gespräch. Sie ist Unternehmerin, Autorin und Aktivistin und gründete im Jahr 2018 das Centre for Feminist Foreign Policy in Berlin. Statt menschlicher Sicherheit und Menschenrechte priorisiere die aktuelle Außenpolitik die Militarisierung und nationalstaatliche Sicherheit. "Feministische Außenpolitik möchte einen Paradigmenwechsel. Wir müssen endlich aufhören, jedes Jahr Milliarden in gewaltvolle Strukturen zu stecken. Wir müssen endlich anfangen, Geld dafür auszugeben, dass unsere Lebensgrundlage erhalten bleibt. Dass Menschenrechte erhalten bleiben, dass Armut bekämpft wird. All das, was Menschen in Sicherheit hält", sagt Lunz. Im Podcast spricht sie darüber, was mit feministischer Außenpolitik überhaupt gemeint ist, wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) das Konzept umsetzt und warum gesellschaftliche Veränderung immer zu Reibungsmomenten führt. Außerdem antwortet sie auf die Kritik, die dem Konzept entgegengebracht wird. Hat Ihnen dieser Podcast gefallen? Mit einem STANDARD-Abonnement können Sie unsere Arbeit unterstützen und mithelfen, Journalismus mit Haltung auch in Zukunft sicherzustellen. Alle Infos und Angebote gibt es hier: abo.derstandard.at